„Ich bin dann mal weg“ – oder: Grüß Gott, Sabbatical!
12 Wochen - 3 Monate - bin ich ab nächste Woche „raus“ aus dem Pfarramt. Ein Geschenk, ein Privileg – festgelegt im Pfarrerdienstrecht unserer Landeskirche. Alle 10 Jahre haben Pfarrersleut´ bei uns das Recht, eine Studienzeit zu beantragen und durchzuführen. Nicht „Nichtstun“ ist dabei angesagt, sondern sich einem Thema widmen, diesem Thema nachgehen, Fragen stellen, sich bilden und weiterentwickeln. Und dann darüber auch eine Hausarbeit anfer-tigen.
Von Ende Mai bis 20.August stelle ich mich dem Thema: „Gemeinsam wohnen - Theologische und diakonische Perspektiven vom Leben unter einem Dach“. Ich schaue mir Wohnprojekte an, die unter spirituellen, ökologischen, sozialen, kulturellen oder dezidiert christlichen Gesichtspunkten Wohnen und Leben miteinander verbinden. Manche verzahnen ihr Wohnprojekt bewusst mit dem Leben im Viertel und wollen es lebenswerter und wohnlicher gestalten. Manche bieten Treffpunkte an, eröffnen ein Café, halten Versammlungsräume für das Quartier vor, geben Lernhilfe, betreuen Geflüchtete oder engagieren sich kulturell. Kostbarer Wohnraum wird so kompakt und ökologisch sinnvoll genutzt. Singles, Familien, Senioren, Paare leben nicht vereinzelt, sondern haben ihre Bezugspunkte durch das gemeinsame Wohnprojekt. Sie üben sich im Teilen, z.B. von Autos, E-Bikes, Gästezimmern etc. Und haben doch ihre „eigenen vier Wände“. Es gibt – so hoffe ich – eine gute Balance zwischen privatem Leben und den Zielen, die alle im Projekt miteinander teilen und auch gemeinschaftlich angehen. Dies wiederum finde ich in manchen Texten des Neuen Testamentes wider:
Gemeinsam leben & glauben – eine Pfingstidee
Gemeinsam wohnen, miteinander Leben und Glauben teilen. Abgeben, was man nicht braucht, sich zum Reden und Planen treffen, Beten, Singen, Brot brechen, im Abendmahl Christus begegnen… Das alles beginnt mit Pfingsten. Da werden aus abgetauchten und verängstigten Jüngern mutige und kreative Apostel. Sie reden, sie handeln, sie treten öffentlich auf. Sie lassen sich durch Gefahr und Verfolgung nicht abschrecken. Sie gründen Gemeinde, starten sozusagen ein erstes christliches „Wohnprojekt“ in Jerusalem.
Dabei verkaufen sie z.T. Grund und Boden, teilen Hab und Gut, sind gern und regelmäßig zusammen, bilden eine erste Gemeinde. Das zieht Kreise, ist ansprechend und einladend. So erzählt es Lukas in der Apostelgeschichte. Und auch wenn seine Beschreibung vielleicht etwas idealisiert daherkommt, trifft sie doch einen wesentlichen Zug vom Glauben an den lebendigen Gott. Vom Vertrauen in das, was Jesus gelebt und gesagt hat.
Diese Begeisterung, die von der Pfingstgeschichte ausgeht, möchte ich mitnehmen in unsere Feiertage an diesem Wochenende - und auch in die drei Monate, die dann für mich beginnen. Ich bin gespannt, was mich alles erwartet und freue mich auf diese besondere Zeit. Von daher erscheint ein nächster newsletter erst Anfang September.
Ihnen & Euch allen pax et bonum – Frieden und Gutes - Begeisternde Pfingsten & Freude für den Sommer ´23!
Infos & Termine & Einladungen
„Du mit dem Feuer!“ - Pfingsten gemeinsam feiern
Für was brennst Du? Von was bist du begeistert? Bei welcher Sache bist du „Feuer und Flamme“? Diese Fragen stecken in der Geschichte von Pfingsten. Und der Geist, der weht, wo er will, wird dort auch als Feuer beschrieben, als Glut, als Flamme, die brennt und doch nicht zu greifen ist.
Brennen statt ausgebrannt sein, begeistern statt langweilen, verbinden statt trennen, befreien statt einengen. Das wollen unsere Gottesdienste an Pfingsten an besonderen und schönen Orten:
Sonntag, 28.5., 10 Uhr Festgottesdienst am Bensheimerhof, Stallgebäude
mit Diamantener Konfirmation und Abendmahl; Musik: Posaunenchor Leeheim
„Du mit dem Feuer!“ - Pfingsten gemeinsam feiern
Montag, 29.5., 11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
der Riedstädter & Stockstädter Gemeinden am Hofgut Guntershausen
„Wind - Atem Gottes“, mit dem Kirchenchor Stockstadt und Posaunenchor
Bis dahin – herzliche Grüsse & bleibt behütet!
Ihr / Euer Pfarrer Jürgen Bode
„Ich habe keine Lust mehr auf Konfi-Unterricht!“
Am letzten Samstag trafen sich alle Konfirmandinnen und Konfirmanden nachmittags in unserer Kirche zum obligatorischen „Foto-Shooting“ am Tag vor der Konfirmation. Die Mädels in feinen Kleidern. Die Jungs in schicken Anzügen. Natürlich etwas aufgeregt, etwas nervös. Die Fotografin machte ihre Aufnahmen. Ich sprach mal hier, mal da mit einzelnen, ging durch die Kirche und fand auf einem Stehtisch unter unserer Empore diesen Zettel: „Ich habe keine Lust mehr auf Konfi-Unterricht.“
Ob das Papier bewußt dort deponiert worden war oder mehr zufällig, ich weiß es nicht. Ich nahm den Zettel an mich und frage mich seitdem: Seit wann hat der anonyme Konfi so gedacht? „Keine Lust auf Konfi“. Null Bock auf den Dienstagnachmittag, auf Gottesdienstbesuche und Lerntexte, oder: auf die anderen in der Gruppe und auf den Pfarrer? Der Satz lässt jede Menge Interpretationsspielraum.
Vielleicht stimmen meine Überlegungen gar nicht. Vielleicht wollte jemand einfach nur ein bißchen provozieren und hat sich einen Spaß gemacht. Jedenfalls lag der Zettel am letzten Wochenendes des Konfi-Jahres da. Alles ging auf den festlichen Abschluss zu. Konfi-Projekte, Gottesdienste mitgestalten, Gemeinde kennen lernen, Aufgaben übernehmen, die anderen Konfi-Gruppen in Riedstadt erleben und mit ihnen über Abendmahl, die Schöpfung und den Frieden nachdenken und dafür was tun…All das war genau am letzten Samstag am Vorabend der Konfirmation ans Ziel gelangt.
Von daher hat sich der Urheber oder die Schreiberin ihre „Unlust“ genau an den richtigen Zeitpunkt gelegt. „Ich habe fertig“.
Ja, und es stimmt auch für mich: Manchmal hatte ich selbst keine Lust auf Konfi-Unterricht, auf die Gruppe mit ihren Macken und ihrer Unruhe. Manchmal war ich froh, wenn die Stunde vorbei war.
Manchmal ist es gut, sich das einzugestehen: Ich habe keine Lust! Es ist mir zu viel! Mir fehlen Kraft und Motivation. …Denn:
Nur Funktionieren ist zu wenig, besonders wenn wir mit Menschen zu tun haben.
Nur die Stunde abhaken, wird niemand gerecht, weder denen, um die es geht, noch mir selbst.
Nur die Pflicht runterspulen, erreicht keinen wirklich, setzt nichts in Bewegung.
„Ich habe keine Lust mehr auf Konfi-Unterricht!“
- Was könnt ihr statt „Konfi-Unterricht“ da einsetzen?
- Gesteht ihr euch es zu, mal keine Lust zu haben?
- Könnt ihr NEIN sagen?
Infos & Termine & Einladungen
„Viel um die Ohren – wo höre ich hin?“
Manchmal verstehen wir nicht, warum wir dies oder jenes in unserem Leben erfahren oder erdulden oder erleiden müssen. Manchmal erschließt sich im Rückblick, warum ein Lebensweg so und nicht anders verlaufen ist. Manchmal zeigt sich Gott dort, wo wir ihn nie vermutet hätten. Wie bei dem jungen Samuel, der hört und hört. Und den Gott doch erst dreimal rufen musste, bevor er ihn erkannte. Ums Zuhören, Hinhören, überhören geht es im Gottesdienst am Sonntag,
21.5., um 10 Uhr; Musik: Klaus Dewald am Akkordeon. Herzlich willkommen!
„Verstehen wir uns?“ - Pfingsten gemeinsam feiern
Dass ich andere nicht verstehe, das erlebe ich so oft: in fremden Ländern, bei Fachgesprächen oder wenn ich an anderen vorbeirede. Die reinste babylonische Sprachverwirrung! Das Gegenteil geschieht an Pfingsten:
Verbinden statt trennen, befreien statt einengen, vertrauen statt fürchten, glauben statt zweifeln, ermutigen statt resignieren. Dazu laden unsere Gottesdienste an Pfingsten an besonderen und schönen Orten ein:
So, 28.5., 10 Uhr Festgottesdienst am Bensheimerhof, Stallgebäude mit Diamantener Konfirmation und Abendmahl;
Musik: Posaunenchor Leeheim
Mo, 29.5., 11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst der Riedstädter & Stockstädter Gemeinden am Hofgut Guntershausen
„Wind - Atem Gottes“, mit dem Kirchenchor Stockstadt und Posaunenchor
Bis dahin – vorpfingstfreudige Grüsse & bleibt behütet!
Ihr / Euer Pfarrer Jürgen Bode
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Link zum wöchtenlichen Riedstädter Gottesdienst
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