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"Hat der Ewigkeitssonntag wirklich Raum zur Entfaltung?"
So zwischen Halloweendekoration und beginnender Advents-Weihnachtsdekoration ist das schwer vorstellbar. Jedenfalls für mich. Durch meine Arbeit habe ich gelernt und miterlebt wie wichtig es ist, gut Abschied nehmen zu können und sich genügend Zeit für die eigene Trauer zu nehmen. Wie lange diese Phase dauern darf dafür gibt es weder eine Anleitung noch ein Zeitstrahl an dem man sich entlang hangeln könnte. Übertünchen lassen sich Gefühle wie Trauer und Verlusttraurigkeit nicht, weder eine Tabuisierung in der Gesellschaft noch eine Überlagerung von Dekorationen ersticken diese Gefühle. Ganz im Gegenteil – Zufall oder nicht vermehrt lese ich in den Printmedien, sehe ich in Reportagen oder höre im Radio, dass sich vermehrt Trauernde einen Ort, einen Raum oder einfach Zeit wünschen, um über Ihren Verlust reden zu können. Der Ewigkeitssonntag ist demnach nicht aus einer Laune heraus entstanden, sondern aus dem tiefen Verständnis, dass es für das Gedenken an die Verstorbenen einen Raum eine Zeit geben muss. Viele Gemeinden haben das auch im Blick und handeln danach. Ein neuer Himmel und eine neue Erde, Gott, der mitten unter den Menschen wohnt – in den schönsten Bildern beschreibt die Bibel das Ende der Zeit.
Nur ein frommer Wunsch? Ich denke nicht.
Sterben, Tod und Trauer gehören genauso zum Leben wie Geburt, Freude und Glücklich sein. Udo Jürgens hat seiner Zeit ein Lied getextet mit Wünschen für seine Tochter, das mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt:
…Die Zeit ist um, Die uns verband
Ich weiß, dass du es fühlst So geh' ich jetzt,
Auch wenn du mich noch gern beschützen willst,
Dein Leuchtturm steht nun anderswo
Und nicht mehr hier bei dir, Und auf dem Weg zum eig'nen Licht.
Komm sag - was wünscht du mir?
Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden und eine Hand, die deine hält
Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden und dass dir nie die Hoffnung fehlt
Und dass dir deine Träume bleiben…
Vielleicht nutzen Sie diese Gelegenheit und besuchen den Gottesdienst, um in dem entsprechenden Rahmen an all die Menschen zu gedenken, die sie verloren haben und vielleicht gerade jetzt schmerzlich vermissen. Als Ort des Trostes, Als Ort an dem man Hoffnung schöpfen kann oder als Ort an dem man in Gemeinschaft ist und nicht alleine in seiner Traurigkeit.
Bianka Jacobsen-Mulongo (Altenheimseelsorge)
Schnelleinstiege

Ein Gottesdienst
- für jeden Sonn- und Feiertag -


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