Aktuell
Gedanken zum Ende der Sommerferien
Für viele Kinder beginnt mit dem neuen Schuljahr etwas ganz Neues, manche werden eingeschult – der erste Schultag im Leben steht bevor. Ältere Kinder kommen auf die weiterführende Schule. Vieles was bisher im „alten“ Schulalltag vertraut war, ist neu. Und nicht nur für die Kinder beginnt Neues. Auch die Eltern, die Familien sind (hoffentlich freudig) gespannt, was da an Neuem auf sie zukommt. Das gilt für die Lehrerinnen und Lehrer gleichermaßen. Dass Bildung für alle Kinder zugänglich ist, ist eine wichtige Errungenschaft unserer Gesellschaft – trotzdem sind die Chancen hier keineswegs gleich verteilt. Das ist eine Aufgabe, der sich viele Menschen auch ehrenamtlich widmen. Da gibt es Lesepatinnen und Lesepaten in der Schule. Menschen, die Nachbarskindern bei den Hausaufgaben helfen und vieles mehr. Nach der Sommerpause beginnt für viele erwachsene Menschen wieder der „normale“ Alltag. Und damit verbunden die Fragen danach, ob ich dem Alltag auch gewachsen bin. Werde ich schaffen, was von mir erwartet bzw. verlangt wird? Das gilt für Auszubildende und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Selbständige sowieso. Oft beurteilen wir uns selbst und andere nach unserer Leistung, Schülerinnen und Schüler nach ihren Noten. Und dann kann es passieren, dass gerade Kinder den Eindruck bekommen, dass ihre Eltern sie mehr lieben würden, wenn sie gute Noten mit nach Hause bringen. Gute Noten als Schlüssel zur Liebe. Das kann fatal sein und selbständiges freies Leben unmöglich machen. Der christliche Glaube versichert uns: „Du bist Gottes geliebtes Kind!“ ohne jede Vorleistung. Wenn wir das annehmen können, leben wir als Beschenkte in dieser Welt – und das hat Auswirkungen auf unser Leben und das Leben mit anderen Menschen. Denn dann erleben wir auch unsere Nächsten als Beschenkte und müssen nicht in Konkurrenz „beweisen“, dass wir „besser“ sind. Wir können unseren Egoismus ablegen und helfen, wo Hilfe gebraucht wird – und Hilfe annehmen, wenn wir sie brauchen. Jesus selbst sagt: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben dabei verliert? Was kann ein Mensch einsetzen, um sein Leben einzutauschen?“ (Mt 16,26) Bildung ist wichtig, sehr wichtig sogar – aber die Liebe ist das Wichtigste. Dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, diese Liebe spüren und weitergeben können, das wünsche ich Ihnen von Herzen.
Helga Donat, Pfarrerin
Schnelleinstiege

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