Jugendfreizeit 2025
Du bist zwischen 13 und 17 Jahren alt und hast Lust auf Sonne, Strand und Meer?
Dann komm mit uns auf Jugendfreizeit vom 6.7. bis zum 13.7.2025 nach Sylt. Wir wollen gemeinsam Ausflüge machen, baden, die Sonne genießen und vieles mehr. Wir werden im Jugendseeheim in List unterkommen. Die Jugendfreizeit kostet 550,00€ und die Unterbringung, Verpflegung, Ausflüge, Versicherung für die Gruppe, Material, Betreuung und Transport sinf im Preis inbegriffen. Die Anmeldung ist bis zum 15.3.2025 möglich. Mehr Informationen findest du auf dem Anmeldeflyer HIER.
Bei Fragen und für weitere Infos melde dich bei Regine Lehmann unter 01517 3066235 oder Regine.Lehmann(at)ekhn.de
Das war die Jugendfreizeit 2024....
Die diesjährige Jugendfreizeit und vierte, letzte Zipfelfahrt der evangelischen Kirchengemeinde Riedstadt führte uns, eine Gruppe abenteuerlustiger Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren, an den westlichsten Zipfel Deutschlands, nach Selfkant. Begleitet wurden wir von fünf unglaublich herzlichen, motivierten Betreuern unter der Leitung von Julia Bokowski.
In diesem für mich sehr besonderem Beitrag möchte ich mich noch einmal außerordentlich für die Organisation der Menschen bedanken, die uns, Jugendlichen in Riedstadt und der Umgebung, jedes Jahr eine unvergessliche Woche voller Spaß und Erlebnisse ermöglichen.
So startete unsere Gruppe am Sonntagmittag in schwarzen Kleinbussen, die in der ländlichen Gegend sehr stark an eine Verfolgungsjagd aus einem Actionfilm erinnerten, unseren etwa dreistündigen Weg zur Jugendherberge "Haus St. Georg" in Wegberg, die in den nächsten sieben Tagen unser Zuhause werden sollte.
Am Sonntag, unserem ersten Tag in der neuen Umgebung, fuhren wir an die niederländische Grenze und erkundeten dort im Wald Weiher und Moore. Die Natur lud uns ein sie kennenzulernen und präsentierte sich in prachtvoller Schönheit mit abwechslungsreicher Vegetation. Dabei wurden wir vom schönen Wetter unterstützt, welches für solch eine Wanderung perfekt war.
Jedoch muss es vor unserer Ankunft regnerisch gewesen sein, denn die Wasserspeicher waren gut gefüllt und der Waldboden teilweise sehr matschig und aufgequollen. Doch konnten wir diese Herausforderung meistern und fanden uns am Ende erschöpft, aber glücklich in unseren Kleinbussen wieder.
Am Nachmittag durften wir unsere Kreativität beweisen. Wir konnten batiken, einen Speckstein nach unseren Vorstellungen zu einer Kette oder Figur designen oder Bumerange schleifen und bemalen.
Vor allem das Batiken machte mir großen Spaß, da es dabei keine gestalterischen Grenzen gibt und man nichts falsch machen kann. Alles, ob T-Shirt, Tasche, Kissenbezug oder Socken, offenbarte sich am Ende als farbenfrohes Wunder mit einzigartigen Mustern.
Der Abend unseres ersten Tages wurde mit einem reich gedeckten Abendessen eingeleitet. Danach hielten wir unsere erste Andacht ab, auf die eine Routine aus fröhlichen, lustigen, aber auch zum Nachdenken anregenden Morgen- und Abendandachten folgen würde.
Unser zweiter Tag, der mit einem schnellen Frühstück nach einer musikalischen Morgenandacht begann, sollte für unsere Gruppe sehr sportlich werden und uns auspowern.
Zuerst stand der Besuch einer sogenannten "Kletterkirche" an, die von außen sehr fromm und unscheinbar wirkte, aber in sich einen Schatz von tausenden bunten, unförmigen Klettersteinen an riesig hohen Wänden verbarg. Wir wurden eingewiesen und konnten dann an Selbstsicherungsgeräten diese Höhen unsicher machen.
Doch nicht nur das Klettern am Seil durften wir dort testen. Im oberen Geschoß der Halle gab es einige Boulderformationen, an welchen man besondere Griffkraft unter Beweis stellen musste, um an den hubbeligen Steinen und Figuren, die teilweise wahre Verrenkungskunstwerke erforderten, nicht abzurutschen.
Nach diesem sehr aktiven Start fuhren wir weiter, zum westlichsten Punkt Deutschlands, Selfkant, dem Punkt, der der eigentliche Grund für unser neues Abenteuer war und uns den nächsten oder letzten Stempel im Zipfelpass bringen sollte.
Ausklingen lassen konnten wir diesen besonders sonnigen, warmen Montag am Effelder Waldsee, auch bekannt unter dem Namen "Amici Beach", wo uns das Wasser zumindest für ein paar Stunden die Schwere und den Muskelkater aus Armen und Beinen nahm.
Am Dienstag stand die Besichtigung einer uns bis dahin unbekannten niederländischen Stadt, Maastricht, an. Zuerst wurden wir wortwörtlich vom Erdboden verschluckt und wanderten zwei Stunden in unterirdischen Gängen.
Diese Faszination war einfach unbeschreiblich. Denn in den Gängen an den Wänden befanden sich 100 Jahre alte Kohlegemälde verschiedenster Motive. Seit 1229 wurde in diesen Gängen der Abbau von Kalkstein für den Bau von Kirchen, Schlössern, Häusern und der Stadtmauer gefördert, deren Reste noch immer in Maastricht vorhanden sind. Besonders beeindruckte mich die Fläche der Tunnel, die wir auf einem aufgemalten Plan entdecken konnten. Ursprünglich waren es 20000 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 180 Kilometer, durch die sich Menschen über Jahrhunderte hinweg, 40 Meter von jeglichem Tageslicht entfernt, am Kalk der Erde bedienten.
Durch verschiedene Experimente, wie einen Gang in völliger Dunkelheit, wurde man immer mehr in die Welt des Tunnels hineingezogen. Nach zahlreichen Erzählungen unseres inspirierenden Guides gelangten wir wieder an die Erdoberfläche, wo uns die strahlende Sonne willkommen hieß.
Danach machten wir ein gemütliches Picknick im Park und gingen zur Dominikanerkirche in der Innenstadt, die inzwischen zu einem riesigen Buchladen funktionalisiert wurde, und hatten dann Zeit, Maastricht auf eigene Faust zu erkunden.
Mittwoch und Donnerstag waren für uns aktive athletische Tage. Durch gemeinsame Sportspiele und einen Ausflug an die Tüschenbroicher Mühle, wo man wunderbar Golf spielen oder im anliegenden See eine gemütliche Runde im Ruderboot drehen konnte, hatten wir die Chance, einander noch besser kennenzulernen. Danach belohnten wir uns natürlich mit Currywurst, Pommes und Kuchen bei perfekter grüner Kulisse und wieder strahlender Sonne.
Der in dieser Woche so barmherzige Wettergott ermöglichte uns am Donnerstag eine Fahrt ans Dreiländereck, wo wir einen kurzen Spaziergang im Wald machen wollten, bevor es weiter nach Aachen ging. Dieser Spaziergang entpuppte sich zu unserer Überraschung als "Matschwalk", der alle Teilnehmer mit weißen Schuhen vollkommenen wahnsinnig werden ließ.
Kurzgesagt hatten wir nach diesem Leidensweg erst einmal genug von der wundervollen Natur um uns herum und flohen, so schnell es ging, nach Aachen, zurück in die Zivilisation.
Dort angekommen hatten wir die Wahl, den wunderschönen Aachener Dom während einer sehr interessanten Führung eines sehr begeisternden Studenten mit großem Domwissen zu bestaunen oder ein Museum der modernen Kunst zu besuchen.
Nach den Besichtigungen der beiden diesmal so unterschiedlichen Institutionen wartete der von allen gemeinsam ausgesuchte Film "Oceans 11" auf uns und entführte in eine Welt der Betrüger und gewiss nicht unmöglichen Verbrechen.
Am Morgen unseres letzten Tages war jedem für sich klar, dass unser Sommerabenteuer sich zum Ende neigte und wir unsere Zimmer in der Jugendherberge bald würden verlassen müssen. Doch ganz vorbei war alles noch nicht.
Ein Teil unserer Gruppe bediente sich noch ein letztes Mal am Sportangebot und lernte mit Rainer und Julia das Segeln in der Wassersportschule Roermond. Auf zwei Booten, eingepackt in Schwimmwesten, stachen wir in See. Der an diesem Tag sehr ruhige Wind schien dabei perfekt für uns Anfänger und begleitete uns beim Knotenüben, Segelvokabellernen und kleinen Abkühlungen im Wasser.
Nach der Woche stand die alljährliche "Warme Dusche", eine Art Kompliment-Verteilungsrunde, und das Feedbackgeben auf dem Plan.
Wir waren ehrlich mit den Teamern und konnten wie jedes Jahr offen unsere Meinungen zu allen Aktivitäten äußern und Positives natürlich loben. Auch gab es Vorschläge für das Reiseziel der Jugendfreizeit des Jahres 2025, denn so eine wundervolle Fahrt sollte, zumindest meiner Meinung nach, jeder Jugendliche einmal gemacht haben.
Ich werde alle Jugendfreizeiten für immer im Gedächtnis behalten, und das nicht nur wegen der tollen Planung und Umsetzung, sondern vor allem wegen der unglaublich herzlichen Menschen, die meine Sommerferien Jahr für Jahr zu etwas Unbeschreiblichem machen.
Bericht von Victoria Beeres
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